Karsdorfer Hohe Gräte

DER HISTORISCHE WEINBERG ist in jeder seiner Schichten historisches Terrain, dessen Geschichte ein ganzes Buch füllen würde. Er liegt genau an dem Ort, wo bis ins 6. Jahrhundert die Thüringer Könige residierten. Vieles spricht dafür, dass unter dem Hügel die Reste des Burgturmberges von „Scithingi“ liegen. Aus dem 17. Jahrhundert hat sich eine romantische, architektonisch bemerkenswerte Weinberghütte erhalten, die für die Familie einen hohen Symbolwert besitzt. Charakteristisch für die Weinberglage sind Doppelquarzitböden, eine aufgewölbte Schicht zwischen Muschelkalk und Buntsandstein. Diese Formation findet man sonst nur in wenigen deutschen Weinberglagen sowie in den besten Grand-Cru-Lagen im Burgund. Angebaut werden hier Weißburgunder, Silvaner und Riesling.

Karsdorfer Hohe Gräte

DER "KALKSTEINBRUCH" ist eine rekultivierte Tagebaufläche, auf der bis in die frühen 90er-Jahre Kalkstein für die Zementproduktion gewonnen wurde. Er liegt am Rande eines 400 Hektar großen Kessels mit bis zu 40 Meter hohen Steinwänden. Durch die Neuschichtung nach geologischen Gesichtspunkten mit Kalkstein, Gipskeuper, roten und grünen Tonen entstanden 4,5 Hektar einzigartige Anbaufläche.

Im Sommer profitieren die Reben von der Strahlungsgunst der riesigen Kalksteinwände. Sie speichern die Sonnenwärme und lassen Weißburgunder, Riesling, Traminer, Spätburgunder und Portugieser noch besser gedeihen. Im Winter bieten sie wirksamen Schutz vor Kälte und widrigen Witterungsbedingungen. Zudem sorgt die Form des Kessels am Ufer der Unstrut für einen optimalen Kaltluftabfluss.

Vom Kalksteinabbau sind in der Umgebung der Weinberge keine Narben zurückgeblieben. Das Areal hat sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem idyllischen Biotop mit einer ganz eigenen Flora und Fauna entwickelt. Neben Niederwild wie Fasanen und Füchsen hat sich auch ein Uhupaar angesiedelt.

Freyburger Edelacker

Edle Weine gedeihen nur auf edlen Böden. Die Premiumlage Freyburger Edelacker – früher unter der Bezeichnung Freyburger Schweigenberg bekannt – ist mit besonders fruchtbaren, tiefgründigen Böden gesegnet. Außergewöhnlich für die von Muschelkalkverwitterung geprägte Bodenstruktur ist der hohe Anteil von lehmigen und tonigen Feinerden, die das Regenwasser binden. Hier findet der Blaue Zweigelt ideale Reifebedingungen. Wegen der steilen Hanglage mit einer Neigung von 45 % ist die Lese hier besonders anspruchsvoll.

Die mittelalterliche Terrassenanlage und gilt als eine der kulturhistorisch wertvollsten Weinberglagen der Region und zählt nach VDP-Klassifizierung wie die Hohe Gräte zu den »Großen Lagen«. Der von uns bewirtschaftete Teil gehörte bis zur Enteignung 1945 den Familien Kloss und Förster. Nach 1990 erwarb Michael Kloss, Enkel des Gründers der Rotkäppchen-Sektkellerei, den Weinberg. Rodung, Rekultivierung und Neubepflanzung der Traditionslage schufen 1998 die Voraussetzung für die heutige Bewirtschaftung.

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